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Made in Germany & eigene Spedition
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 | Glas Star

Glas nachhaltig entsorgen - So tragen Sie zu erfolgreichem Glas-Recycling bei

Hätten Sie’s gewusst? Das Recycling von Glas ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Bereits die alten Griechen, Römer und Ägypter sammelten Glas, schmolzen es ein und arbeiteten es zu anderen Produkten um. Belegt wird diese Annahme zum Beispiel dadurch, dass Archäologen in antiken Behausungen kaum alte Gläser finden konnten. Auch ein mehrere tausend Jahre altes Schiff, das vor der südlichen Küste der Türkei entdeckt wurde und mit Altglas beladen war, bestätigt die Annahme, dass bereits vor mehr als 2.000 Jahren Glas-Recycling betrieben wurde. 

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Glas richtig entsorgen und wie die richtige Entsorgung den Recycling-Prozess unterstützen kann.


Glas - ein nachhaltiger Werkstoff

Die Tatsache, dass Glas bereits früh Teil eines durchdachten Recycling-Kreislaufes war, spricht für das hohe Maß an Nachhaltigkeit des Werkstoffs. Denn der Allrounder für verschiedenste Verpackungen und beliebte Baustoff besteht fast ausschließlich aus natürlichen Materialien. Nämlich aus:

  • Quarzsand

  • Kalk

  • Soda (umgangssprachlicher Name für Natrium-Carbonat)

  • Pottasche (umgangssprachlicher Name von Kalium-Carbonat)

Diese können zum Großteil sogar in Deutschland abgebaut werden und müssen daher für den Einsatz im deutschen Häuserbau nicht über große Strecken transportiert werden. Die sehr kurzen Transportwege wirken sich positiv auf Umwelt und Klima aus. 

Aufgrund kurzer Wege, der Rohstoffzusammensetzung sowie seiner langen Lebensdauer - theoretisch ist Glas unendlich oft recycelbar - ist Glas besonders nachhaltig und Altglas dadurch ein wertvoller Rohstoff für die Weiterverarbeitung und Herstellung neuer Produkte. 


Wie können Sie Glas am besten entsorgen?

Die meisten Glassorten lassen sich vollständig und beliebig oft recyceln, ohne Einbußen bei der Qualität oder Reinheit hinnehmen zu müssen. In Deutschland werden laut Umweltbundesamt in einem Jahr fast 2,5 Millionen Tonnen Glas zu Recyclingzwecken gesammelt.

Durchschnittlich besteht heute jede neu hergestellte Glasflasche aus 60 Prozent Altglas – einige Farbvarianten sogar aus bis zu 90 Prozent. Im Vergleich dazu beträgt die Recyclingquote von Plastik lediglich rund 47 Prozent. Zudem lassen sich aus eingeschmolzenen Plastik keine reinen, durchsichtigen Produkte mehr herstellen. Das führt dazu, dass Kunststoffe in der Regel nach dem Recycling nicht für den gleichen Verwendungszweck herhalten können, wie in ihrem ersten Leben.

Doch zurück zum Glas: So gut sich der Rohstoff recyceln lässt, die Mitarbeit der Verbraucher ist gefragt, um den Wiederverwertungsprozess erfolgreich zu gestalten. Denn, um das volle Nachhaltigkeitspotenzial von Glas auszuschöpfen und den Recycling-Prozess zu erleichtern, ist es wichtig, dass Altglas richtig entsorgt wird. Ohne die Sammlung von leeren Flaschen und Gläsern sind das Recycling und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nicht möglich.


Glasarten richtig entsorgen und das Recycling erleichtern

Gut zu wissen ist deswegen, dass sie den späteren Recycling-Prozess erheblich erleichtern können, wenn Sie einige wenige Dinge bei der Entsorgung von Glas beachten.

Die primäre Entsorgung des Rohstoffs erfolgt über die überall aufgestellten Altglascontainer beziehungsweise über den Wertstoffhof - zumindest wenn es sich um Altglas handelt. In den Altglascontainer gehören etwa:

  • Gläser mit Schraubverschluss (zum Beispiel Honig-, Marmelade- oder Gurkengläser)

  • Verschiedene Glasflaschen für Getränke wie Sekt-, Wein- oder Spirituosenflaschen

  • Andere Glasflaschen (Hustensaft oder auch Parfum)

Zugehörige Schraubverschlüsse sowie Kronkorken sollten Sie vor dem Entsorgen entfernen und diese je nach Material der Gelben Tonne, dem Gelben Sack oder dem Restmüll zuführen. Außerdem sollten die Gläser ohne Inhalt in den Container gegeben werden. Hier sind sogenannte löffelsaubere Behälter völlig ausreichend - auswaschen müssen Sie sie vor der Entsorgung nicht. 


Altglas nach Farben trennen

Altglas farblich trennen
Altglas sollten Sie vor der Entsorgung farblich trennen.

 

Für einfacheres Recycling sollten Sie Altglas direkt bei der Entsorgung farblich trennen. In Deutschland zum Beispiel wird zwischen Weiß-, Braun- und Grünglas unterschieden. Da Letzteres während des Recycling-Prozesses problemlos mit anderen Farben gemischt werden kann, können Sie auch rotes, blaues oder gar gelbes Glas über den Grünglas-Container entsorgen.

Zusätzlich geben die auf den Gläsern aufgedruckten Codes Aufschluss darüber, wie welches Glas zu entsorgen ist:

  • Farbloses Glas: Recycling-Code-70 (GL)

  • Grünes Glas: Recycling-Code-71 (GL)

  • Braunes Glas: Recycling-Code-72 (GL)

Welches Glas gehört nicht in den Altglascontainer

 Einige Glasarten gehören nicht in den AltglascontainerNicht jedes Glas gehört in den Altglascontainer.

 

Neben den oben aufgezählten Gläsern, die Sie als Altglas entsorgen können, gibt es auch einige Dinge, die im Altglascontainer nichts zu suchen haben. Dazu gehören:

  • Glasarten, die nicht den weiter oben genannten Kategorien entsprechen, werden über den Restmüll entsorgt. Dazu gehören:
    • Glas-Objekte, die zu groß für die Öffnung des Altglascontainers sind. Alternativ können Sie sie beim örtlichen Wertstoffhof entsorgen.
    • Trinkgläser – diese sind meist deutlich dicker als Verpackungsglas und erfordern einen viel höheren Energieaufwand beim Einschmelzen.
    • Bleikristall wie etwa Aschenbecher, Blumenvasen oder Weingläser 
    • Christbaumkugeln
    • Porzellan oder auch Fensterglas und Spiegel – im Altglascontainer entsorgt, verunreinigen diese die restlichen Glasbestandteile.

  • Mehrwegflaschen und -gläser – diese sind für die Wiederverwendung bestimmt und werden zum Beispiel im örtlichen Supermarkt zurückgegeben. Zerbrochenes Glas sollte ähnliche wie Trinkgläser, Porzellan, Steingut und Keramik in den Hausmüll gegeben werden.

  • Glühbirnen und Leuchtstoffröhren sollten Sie an speziellen Sammelstellen zum Beispiel an Elektro- oder Supermärkten abgeben.

  • Ceran-Kochfelder können meist kostenlos über den Wertstoffhof entsorgt werden.

Glas Recycling ‒ Wie wird Glas recycelt?

Nachdem Sie das Glas entsorgt haben und es vom Entsorger abgeholt wurde, beginnt das Recycling. Die allgemeine Annahme, das vorher durch den Verbraucher getrennte Altglas würde später einfach wieder zusammengekippt, ist ein hartnäckiger Mythos. 

Vielmehr ist es für einen erfolgreichen Recycling-Prozess und ein qualitativ hochwertiges Endprodukt essenziell, dass das Glas sortenrein in Bezug auf Glasart, Farbe und eventuelle Fremdkörper ist. Allerdings lässt sich durch Recycling kein höherwertiges Glas herstellen. Konkret bedeutet das, dass sich aus einer Glasflasche zum Beispiel keine Fensterscheibe herstellen lässt, sondern nur erneut eine Glasflasche.

Losgelöst davon haben kreative Hersteller in den vergangenen Jahren speziell Altglas für sich entdeckt und entwerfen zahlreiche Gegenstände für einen vollständig neuen Nutzungsbereich wie etwa Tische aus den ehemaligen Glasflaschen und Einmachgläsern. 

In der Regel nicht recycelt, wird hingegen Fensterglas. Dieses ist über die vergangenen Jahre zu einem Hightech-Produkt geworden und kann etwa je nach Einsatzbereich beschichtet, bedruckt, gefärbt oder auch mit Gasen gefüllt sein. Das Recycling-Verfahren ist in diesem Fall sehr aufwendig und leider kaum praktikabel. Da Fenster und Co. aber im Normalfall eine sehr lange Lebensdauer haben, ist der Rohstoff dennoch ein beliebtes Baumaterial.


Der Recycling-Prozess von Glas kurz erklärt

Schauen wir uns nach so viel theoretischem Hintergrundwissen an, wie genau das Recycling von Glas funktioniert und aus welchen einzelnen Schritten der Recycling-Prozess besteht:

  1. Nach der Abholung gelangt das ausgediente Glas in große Aufbereitungsanlagen, wo zunächst störende Fremdkörper wie Deckel, Metall, Abfall oder falsche Glassorten mittels moderner Sortieranlagen oder sogar per Hand entfernt werden. Insbesondere Gläser mit einem besonders hohen Schmelzpunkt wie Backofentüren, Topfdeckel oder auch Gläser für den Laboreinsatz müssen aussortiert werden, da sie den Prozess negativ beeinflussen. Dieser Schritt ist natürlich umso leichter, je weniger Fremdkörper von Anfang an im Container landen.

  2. Anschließend wird das Glas zerkleinert und erneut von Fremdstoffen wie Metall oder Papier befreit, die wiederum eigenen Recycling-Prozessen zugeführt werden.

  3. Nachdem anschließenden Sieben landet das sortierte und von Fremdkörpern bereinigte Glas zum Schmelzen im Hochofen und wird danach in seine neue Form (Flasche, Einmachglas und so weiter) gebracht, sodass sein neues Leben beginnen kann.

Wie viel Energie wird für Glas-Recycling benötigt

Bei der Herstellung von neuem Glas aus den Rohstoffen Quarzsand, Kalk und Soda sind hohe Temperaturen von rund 1.600 Grad Celsius nötig. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gibt etwa für die Menge von 6.784 kt (Kilotonnen; 1 Kilotonne entspricht 1.000 Tonnen) produziertem Glas im Jahr 2015 einen Gesamtenergieverbrauch von 18,52 TWh (Terawattstunden; entspricht 1 Milliarde kWh) an. 

Dieser Energieaufwand sinkt laut Umweltbundesamt durch die Zugabe von Altglas - und zwar um zwei bis drei Prozent pro zehn Prozent Altglasanteil. Je höher also der Anteil an Altglas, desto niedriger fällt der Gesamtenergieverbrauch aus. Darüber hinaus lassen sich wie bereits erwähnt durch die Wiederverwendung von Altglas natürliche Ressourcen sparen.


Entsorgung und Recycling für eine lange Lebensdauer

Schon die alten Römer, Griechen und Ägypter haben das Recycling von Glas für sich entdeckt. Und auch heute hat die Wiederaufbereitung von Glas einen hohen Stellenwert in unserer Kreislaufwirtschaft. Mit der richtigen Entsorgung leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu diesem Prozess und tragen erheblich zu einer nachhaltigen Entsorgung und Wiederverwendung von ausgedientem Glas bei. Probieren Sie es aus, Sie werden sehen, das Recycling Spaß machen kann.


Titelbild von Shopify Partners. Weitere Bilder von Robert Katzki und Dim Hou.

 

 

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