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 | Glas Star

Ist Glas gleich Glas? Auf keinen Fall – Details, an denen Sie eine gute Glasproduktion erkennen

Das älteste aus Glas gefertigte Produkt, das sicher datiert werden kann, ist ein Kelch des Pharaos Thutmosis III. Er ist um 1.450 vor Christus entstanden und kann heute im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München bewundert werden. 

Das Verfahren, das heutzutage der Standard bei der industriellen Glasproduktion ist, ist dagegen noch sehr jung: Erst seit den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich das Floatverfahren bei der Flachglasproduktion durchgesetzt. 

Damit Ihr Produkt aus Glas vielleicht nicht Jahrtausende, aber zumindest die nächsten Generationen locker übersteht, gibt es einige Merkmale und Kriterien, auf die Sie achten sollten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie sicherstellen können, Glas in guter Qualität zu erhalten.

 

Glasproduktion heute: So entsteht Qualität

Fensterglas, Autoscheiben oder auch Spiegel entstehen heute zu 95 Prozent im Floatglasverfahren, das alle anderen Fertigungsarten bei der Flachglasproduktion, wie das Ziehen, Walzen oder Gießen von Glas, weitestgehend ersetzt hat. 

Beim Floatprozess wird die flüssige Glasschmelze kontinuierlich auf ein Bad aus flüssigem Zinn geleitet, auf dem sie regelrecht „schwimmt“ (engl. to float). Da das Glas leichter als das flüssige Zinn ist, bildet sich ein gleichmäßiger Film, der aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenspannungen der beiden Materialien sehr glatte Oberflächen erhält. Nachdem das Glas einen Kühlofen durchlaufen hat, kann es geschnitten und weiterverarbeitet werden.

Im Gegensatz zu den anderen Verfahren bei der Glasproduktion entstehen beim Floatingprozess normalerweise keinerlei Lufteinschlüsse und so gut wie keine Materialeinschlüsse, die, sofern vorhanden, nur unter ultraviolettem Licht sichtbar sind.

Dennoch gibt es auch bei diesem etablierten Verfahren der Glasproduktion Fehlerquellen, die zu minderer Qualität und optischen Beeinträchtigungen führen können. Das gilt insbesondere für die spätere Veredelung und Weiterverarbeitung des Glases.

Eine große Rolle spielen in jedem Fall die verwendeten Rohstoffe und Zusätze. Nur wenn die Grundsubstanz hochwertig ist, kann auch das Endprodukt fehlerfrei sein. Hinzu kommen die Dauer und die Sorgfalt, die auf das Herunterkühlen der flüssigen Glasmasse verwendet werden. Durch den Abkühlungsprozess, für den sich Ihr Glashersteller ausreichend Zeit nehmen sollte, werden Spannungen in den Scheiben vermieden. 

Damit Sie das beste Produkt erhalten, verwenden wir überwiegend das Rohglas eines Namenhaften Herstellers, made in Germany, im übrigen auch Gründer des Floatglasverfahrens: Pilkington (NSG Group).

 

Auf dem Prüfstand: Checkliste zur Glasqualität

Zur Prüfung der Qualität von Glasprodukten gibt es in Deutschland je nach Verwendungszweck verschiedene technische Vorgaben des Gläserhandwerks und DIN-Normen. 

Viele dieser Qualitätskriterien lassen sich nur von Fachleuten und Gutachtern überprüfen und teilweise ist dafür der Einsatz von technischen Hilfsmitteln erforderlich. So werden zum Beispiel Spannungsprüfungen mit Rotlicht oder chemische Analysen mit der Atomemissionsspektrometrie durchgeführt. 

Aber auch Sie als Verbraucher können etwas tun, um sich eine gute Glasqualität zu sichern. Nehmen Sie Ihr Glasprodukt gründlich in Augenschein und achten Sie auf folgende Merkmale und Auffälligkeiten. Betrachten Sie die Scheiben dabei aus unterschiedlichen Perspektiven und sorgen Sie bei der Prüfung für normale Lichtverhältnisse. 

 

Checkliste Glasqualität

  • Gibt es Kratzer oder kleine Risse auf der Glasscheibe?
  • Hat die Glasscheibe bei Durchsicht eine hohe Transparenz oder ist die Durchsicht in irgendeiner Form eingeschränkt?
  • Sind Lufteinschlüsse im Glas sichtbar?
  • Bei Glastischplatten, Spiegeln und Glastrennwänden: Sind die Kanten sauber geschliffen?
  • Bei Fenstern: Ist der Wärmedurchgangswert U möglichst niedrig? (In der Produktbeschreibung nachsehen oder beim Händler erfragen)
  • Gibt es Zusatzangaben je nach Glasprodukt und Einsatzzweck (z. B. RAL-Gütezeichen für Ganzglas-Duschen)? 

Risse und Lufteinschlüsse können die Gefahr von Glasbruch erhöhen und bei nicht sauber geschliffenen Kanten, zum Beispiel bei Glastischplatten, entsteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Prüfen Sie Glasprodukte daher stets gründlich und immer bevor Sie sie diese verbauen. 

Und nicht zuletzt sind auch Hersteller und Preis wichtige Kriterien für die Wertigkeit des Produkts, denn ein billiges No-Name-Produkt erfüllt selten die höchsten Qualitätsanforderungen, die für ein langlebiges und schönes Glas sorgen oder wird mit mangelhafter Kantenqualität geliefert.

 

Bei Mängeln in der Glasqualität: Die Richtlinie für StreitfälleZerbrochenes Glas birgt Risiken – Glas Star

Beschädigtes Glas kann Nerven kosten.

Wenn Sie ein Glasprodukt bereits erworben haben und es zu einem Streitfall wegen Mängeln in der Glasqualität kommt, wird für die Bewertung von Schäden häufig die „Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von Glas im Bauwesen“ herangezogen. 

Diese Richtlinie wurde zuletzt 2019 aktualisiert und ist keine Norm im eigentlichen Sinne. Vielmehr ist sie eine sogenannte Anwendungsrichtlinie, die zumutbare Beeinträchtigungen und Schäden definiert und von Herstellern und weiterverarbeitenden Gewerben als Hilfsmittel bei der Streitschlichtung zugrunde gelegt werden kann. 

Wichtig zu wissen ist, dass es besondere Kriterien gibt, unter denen das Glas geprüft wird. Wenn Sie also mit der Lupe unter Scheinwerferlicht einen kleinen Fehler finden, ist der in der Regel noch kein Grund für eine Regressforderung. Denn diese Voraussetzungen gelten bei einer Untersuchung des Glases:

  • Bewertet wird die Durchsicht durch die im eingebauten Zustand verbleibende Glasfläche.
  • Betrachtet wird das Glas in einem Abstand, der der allgemeinen Raumnutzung entspricht. Das ist bei Fensterscheiben zum Beispiel mindestens ein Meter. Der Test erfolgt von innen nach außen und der Betrachtungswinkel ist senkrecht bis zu 30 Grad, also mit herabschauendem Blick.
  • Vorherrschen sollte ein diffuses Tageslicht, ohne eine direkte Sonneneinstrahlung oder helle, künstliche Beleuchtung.

Für diese Untersuchungsbedingungen ist dann die Anzahl und Art der zulässigen Mängel genau festsetzt, die zu tolerieren oder zu beanstanden sind. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Die Anzahl punktförmiger Fehler
  • Die Anzahl von Rückständen (Punkte und Flecken)
  • Die Anzahl von Kratzern

Es wird in der Richtlinie unterschieden, in welchem Bereich die Fehler auftreten. In der Falzzone am Rand, die bei Fenstern normalerweise von einem Rahmen abgedeckt wird, und der 50 Millimeter breiten Randzone werden mehr Qualitätsmängel im Glas toleriert als in der sogenannten Hauptzone des Glases.

Für spezielle Glasprodukte und Verarbeitungs- oder Beschichtungsarten werden weitere Faktoren berücksichtigt: So werden bei thermisch behandelten Gläsern, wie zum Beispiel Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) oder Verbund-Sicherheitsglas (VSG), Verwerfungen der Glaskanten und eine mögliche lokale Welligkeit der Glasfläche betrachtet.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass nicht tolerierbare Makel bei Ihrem Glasprodukt vorliegen, sollten Sie sich fachlichen Rat zum Beispiel von der Verbraucherzentrale oder einem Anwalt holen und die Möglichkeiten einer Beanstandung prüfen lassen. 

 

Auf Qualität in der Glasproduktion setzen

Schon beim Kauf lassen sich auch von Nicht-Experten Glasprodukte auf Fehler und mangelnde Qualität prüfen, um spätere Beanstandungen und unnötige Kosten zu vermeiden. Aber nicht alle Makel sind vorab mit bloßem Auge zu erkennen und spätestens dann, wenn es nach dem Erwerb zu Rechtsstreitigkeiten kommen sollte, ist fachliche Unterstützung gefragt. 

Setzen Sie daher von vorneherein auf bewährte und ausgewiesene Qualität und genießen Sie Ihr neues Glas! Wir versprechen eine hochwertige und Normgerechte Fertigung unserer Gläser.

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